Wir sehen die Farbe mit unseren Augen, verarbeiten
aber diese Informationen in unserem Gehirn. So „sieht“ und erkennt jeder Mensch
Farben anders. In einer Familie gibt es unterschiedliche Farbvorlieben, die
ausgelebt werden möchten. Jedes Familienmitglied möchte berücksichtigt werden.
In unserem Wohnumfeld kann es durch
- starke Kontraste,
- disharmonische und chaotische Muster und Designs,
- grossflächige, farbintensive Farben
- oder auch einer chaotischen Buntheit in allen Räumen
zu einer „Reizüberflutung“
kommen.
Solche Räume können uns erregen, wirken
unordentlich und unsauber auf uns, lassen uns unruhig und reizbar werden, die
Atem- und Pulsfrequenz steigt, Muskeln werden angespannt. Wir fühlen uns nicht
wohl, sind ausgelaugt, können uns nicht erholen und neue Energie tanken – in
solch einer Wohnung werden wir uns nicht lange aufhalten sondern eher Termine
im Aussen abmachen; Gäste verweilen bei uns nicht, es kommt eher zu erregten
Diskussionen.
Als Farbdesignerin versuche ich ein Farbthema für
eine Wohnung zu finden, welches dann auf alle „öffentlichen Räume“ dieser
Wohnung ausgedehnt wird. Dagegen können die Schlaf- und Kinderzimmer auch in
den Lieblingsfarben der „Besitzer“ gemalert und dekoriert werden; Bad und WC,
Küche können archetypische Farbnuancen erhalten … alles sollte harmonisch
gestaltet werden, denn wir Menschen bringen ja auch durch unsere
Persönlichkeiten Farbe mit in unser Wohnumfeld.
Ein paar Alltagstipps für Sie:
-Hellblau und Türkis in
Verbindung mit viel Weiss wirkt immer sauber, frisch, offen, jugendlich und
modern, aber auch um ca. 3°C kälter als die jeweils vorhandene Raumtemperatur.
-Alle Grüntöne werden oft im
Frühling, wenn man sich nach erstem Grün sehnt nach dem langen Winter,
gemalert. Überprüfen Sie vorher, ob Sie wirklich dieses Frühlingsgrün das
gesamte Jahr in Ihrem Wohnzimmer möchten.
-Orange ist die weiblichste
Farbe, sie regt zum Essen an und ist vielleicht nicht die geeignetste Wand-
oder Deko-Farbe, wenn man abnehmen möchte.
-Ein dunkelroter Flur heisst
uns archetypisch willkommen, wir fühlen uns geborgen wie in „Mutters Schoss“,
wirkt aber auch für sehr freiheitsliebende Menschen beengend.
-Bäder sollten nie in Rottönen
gemalert werden, da dies archetypisch dem Wasser entgegensteht.
-Rote Schrankfronten in den
Küchen oder sogar eine rote Arbeitsplatte lassen auch frisches Fleisch Grau und
alt erscheinen.
-Auch in einem kleinen Gäste-WC
können die Wände und Decke Dunkelblau gemalert werden, weil wir dies gedanklich
mit der Unendlichkeit des Alls verbinden. Mit viel Weiss kombiniert, wirkt
diese Farbkombination auch immer frisch und wässrig.
-Zart hellblaue Decken lassen
einen Raum höher erscheinen.
-Sandfarbene, hell beige oder
sanft-naturfarbene Wände ziehen Einzelmöblierungen zusammen, lassen den Raum
weicher und wohliger erscheinen.
-Vergraute Farbtöne wirken
besonders an nebligen Tagen auf unsere Psyche, lassen uns melancholischer
werden.
-Schwarz und Weiss
polarisieren, lassen die Augen unruhig umherschwirren, sind der grösste
Hell-Dunkel-Kontrast, den wir kennen. Diese Farbkombination in einem Raum
angewandt, lässt uns nicht zur Ruhe kommen.
-Viel Rot in den Accessoires
oder an den Wänden lässt den Blutdruck noch steigen, Vorsicht bei Menschen mit
erhöhtem Blutdruck.
-Ältere Menschen können geringe
Farbnuancen nicht unterscheiden, sehen ein helles Gelb als Weiss. Sie brauchen
etwas Energie in ihrem Leben mit grösseren Kontrasten und gesättigten Farben.
-Kindern werden entsprechend
ihrem Lebensalter zarte Farbtöne (Pastellfarben) zugeordnet. Besonders bei Schlafstörungen oder
sehr grosser Motorik des Kindes bitte kein Rot verwenden, auch nicht für Kisten
und Dekos.
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