Dienstag, 10. März 2015

Tipps zur Anwendung von Farben



Wir sehen die Farbe mit unseren Augen, verarbeiten aber diese Informationen in unserem Gehirn. So „sieht“ und erkennt jeder Mensch Farben anders. In einer Familie gibt es unterschiedliche Farbvorlieben, die ausgelebt werden möchten. Jedes Familienmitglied möchte berücksichtigt werden.
In unserem Wohnumfeld kann es durch

  • starke Kontraste,
  • disharmonische und chaotische Muster und Designs,
  • grossflächige, farbintensive Farben
  • oder auch einer chaotischen Buntheit in allen Räumen

zu einer Reizüberflutung“ kommen.
Solche Räume können uns erregen, wirken unordentlich und unsauber auf uns, lassen uns unruhig und reizbar werden, die Atem- und Pulsfrequenz steigt, Muskeln werden angespannt. Wir fühlen uns nicht wohl, sind ausgelaugt, können uns nicht erholen und neue Energie tanken – in solch einer Wohnung werden wir uns nicht lange aufhalten sondern eher Termine im Aussen abmachen; Gäste verweilen bei uns nicht, es kommt eher zu erregten Diskussionen.

Als Farbdesignerin versuche ich ein Farbthema für eine Wohnung zu finden, welches dann auf alle „öffentlichen Räume“ dieser Wohnung ausgedehnt wird. Dagegen können die Schlaf- und Kinderzimmer auch in den Lieblingsfarben der „Besitzer“ gemalert und dekoriert werden; Bad und WC, Küche können archetypische Farbnuancen erhalten … alles sollte harmonisch gestaltet werden, denn wir Menschen bringen ja auch durch unsere Persönlichkeiten Farbe mit in unser Wohnumfeld.

Ein paar Alltagstipps für Sie:
-Hellblau und Türkis in Verbindung mit viel Weiss wirkt immer sauber, frisch, offen, jugendlich und modern, aber auch um ca. 3°C kälter als die jeweils vorhandene Raumtemperatur.
-Alle Grüntöne werden oft im Frühling, wenn man sich nach erstem Grün sehnt nach dem langen Winter, gemalert. Überprüfen Sie vorher, ob Sie wirklich dieses Frühlingsgrün das gesamte Jahr in Ihrem Wohnzimmer möchten.
-Orange ist die weiblichste Farbe, sie regt zum Essen an und ist vielleicht nicht die geeignetste Wand- oder Deko-Farbe, wenn man abnehmen möchte.
-Ein dunkelroter Flur heisst uns archetypisch willkommen, wir fühlen uns geborgen wie in „Mutters Schoss“, wirkt aber auch für sehr freiheitsliebende Menschen beengend.
-Bäder sollten nie in Rottönen gemalert werden, da dies archetypisch dem Wasser entgegensteht.
-Rote Schrankfronten in den Küchen oder sogar eine rote Arbeitsplatte lassen auch frisches Fleisch Grau und alt erscheinen.
-Auch in einem kleinen Gäste-WC können die Wände und Decke Dunkelblau gemalert werden, weil wir dies gedanklich mit der Unendlichkeit des Alls verbinden. Mit viel Weiss kombiniert, wirkt diese Farbkombination auch immer frisch und wässrig.
-Zart hellblaue Decken lassen einen Raum höher erscheinen.
-Sandfarbene, hell beige oder sanft-naturfarbene Wände ziehen Einzelmöblierungen zusammen, lassen den Raum weicher und wohliger erscheinen.
-Vergraute Farbtöne wirken besonders an nebligen Tagen auf unsere Psyche, lassen uns melancholischer werden.
-Schwarz und Weiss polarisieren, lassen die Augen unruhig umherschwirren, sind der grösste Hell-Dunkel-Kontrast, den wir kennen. Diese Farbkombination in einem Raum angewandt, lässt uns nicht zur Ruhe kommen.
-Viel Rot in den Accessoires oder an den Wänden lässt den Blutdruck noch steigen, Vorsicht bei Menschen mit erhöhtem Blutdruck.
-Ältere Menschen können geringe Farbnuancen nicht unterscheiden, sehen ein helles Gelb als Weiss. Sie brauchen etwas Energie in ihrem Leben mit grösseren Kontrasten und gesättigten Farben.
-Kindern werden entsprechend ihrem Lebensalter zarte Farbtöne (Pastellfarben) zugeordnet. Besonders bei Schlafstörungen oder sehr grosser Motorik des Kindes bitte kein Rot verwenden, auch nicht für Kisten und Dekos.
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen